Ich komme zu Ihnen nach Hause, um das Tier in seiner gewohnten Umgebung zu erleben. Hier wird es sein „normales“ Verhalten zeigen, während ein Besuch des Tieres in fremder Umgebung meist zu Stress führt. Sie sollten sich ca. 2 Stunden Zeit für die sog. Erstanamnese, das erste Gespräch nehmen. Erfahrungsgemäß ist diese Zeit notwendig, um in Ruhe alle Aspekte im Leben des tierischen Patienten durchzugehen, das Tier zu untersuchen, etc.
Impf- oder Equidenpass sollten Sie bereithalten, damit man die Chronik der Behandlungen vor Augen hat, da man sich meist nicht mehr so genau aus dem Gedächtnis erinnert.
Ich frage außer der Krankheitsgeschichte (auch vorherige Erkrankungen, selbst wenn sie als geheilt gelten) auch Bereiche wie Fütterung, Trinkverhalten, Verdauung, Schlafgewohnheiten, Vorlieben/Abneigungen, Verhalten während Läufigkeit/Rosse/Rolligkeit, Umgang mit Artgenossen und Menschen, Ängste, Aggressionen usw. ab, um ein möglichst komplettes Bild von der Lebens- situation des Patienten zu bekommen.
Ich fertige dabei ein Protokoll des Gespräches an und arbeite anhand dessen zu Hause ein Mittel aus. Die Dosierung und das weitere Vorgehen besprechen wir dann telefonisch oder per Mail.
Nach Mittelgabe erfüllen Sie wieder eine wichtige Aufgabe in der Behandlung: das Beobachten.
Jede Veränderung im Verhalten, den Gewohnheiten oder bei den körperlichen Beschwerden, auch ein kurzes Wiederaufflackern alter Symptome sind wichtig, um den Heilungsverlauf einzuschätzen.
Am besten machen Sie sich kurze Notizen über Ihre Beobachtungen. Wir vereinbaren dann einen Telefontermin, an dem Sie berichten und ich einschätze, ob wir den Verlauf weiter beobachten, die Dosierung verändern oder das Mittel wechseln.
Bei tiefgreifenden Erkrankungen, die schon länger bestehen oder multiplen Erkrankungen wird auch die Behandlung höchstwahrscheinlich längere Zeit in Anspruch nehmen und es kann notwendig sein, dass ich mir den Patienten nochmals ansehe, um einen persönlichen Eindruck über die Veränderungen seit Behandlungsbeginn zu bekommen.